Altstraßen und Wegsteine in Hessen
Schon im 7./8. Jahrhundert und z.T. auch schon Jahrhunderte früher verliefen uralte Heer- und Handelsstraßen mitten durch Deutschland. Gerade in Hessen im Zentrum Deutschlands war das alte Fernwege- und Straßennetz besonders dicht. Denn hier kreuzten sich schon früh bedeutende Handelsrouten in nord-südlicher Richtung mit denen in ost-westlicher Richtung quer durch Europa.
Einige Altstraßen wurden bereits von den Römern innerhalb des Limes als Heerstraßen angelegt. Die ältesten nachweisbaren Handelswege wie z.B. die Weinstraße oder die Antsanvia und der Ortesweg sind höchstwahrscheinlich vorzeitlich und stammen vermutlich noch aus der keltischen Latènezeit (500 v. Chr. bis Christi Geburt).
Leider sind heute viele dieser historischen Fernwege überbaut oder der Flurbereinigung zum Opfer gefallen. Andere haben sich als einsame Waldwanderwege erhalten und liegen heute fernab der gängigen Verkehrsrouten.
Unterschiedliche Bezeichnungen
Die historischen Fernwege hatten viele Namen. Je nachdem, in welchem Zeitalter, auf welchem Abschnitt oder auch in welcher Richtung sie begangen wurden, führten sie unterschiedliche Bezeichnungen, was die Erforschung in alten Quellen erheblich erschwert. So wurden beispielsweise Abschnitte der Hohen Straße auch Reffenstraße oder Antsanvia genannt. Bedeutende Handelswege des Mittelalters durch Hessen waren die Weinstraße, die kurzen und die langen Hessen, die Hohen Straßen und die Via Regia.
Wegsteine an Altstraßen
Flankiert wurden diese alten Wegezüge häufig von Wegsteinen in Form von Meilensteinen, Stundensäulen, Sühnekreuzen, Verbotssteinen oder auch Wartbäumen, die jahrhundertelang Händlern und Reisenden als Wegweiser und der Orientierung, aber auch als Mahnung dienten.
An uns allen liegt es, diese wertvollen Kleindenkmäler und Zeugen unserer Vergangenheit zu würdigen und zu schützen.